Wissen
From Bean to Cup:
Der Weg einer Kaffeebohne in die Schweiz ist lange.
Ganze 6’300km von Kenia bis nach Basel. Für eine
einzelne Tasse Kaffee (9g geröstete Kaffeebohnen)
werden zwischen 30 und 40 Kaffeekirschen benötigt.
© last update: 26.11.2022 - Stefano Filippini
Güterstrasse 112 ¦ 4053 Basel ¦ Bahnhofeingang Gundeldingen ¦ ggü. Meret Oppenheim Hochhaus
admin@lacolumbiana.ch
+4161 361 02 12
La Columbiana® Name und Logo sind geschützte Warenzeichen von La Columbiana. Alle Rechte vorbehalten
ÖFFNUNGSZEITEN:
DIENSTAG, DONNERSTAG, FREITAG: 09:00 UHR - 12:00 UHR ¦ 14:00 UHR bis 18:00 UHR.
MITTWOCH: 09:00 UHR - 12:00 UHR ¦ 14:00 UHR bis 18:00 UHR.
SAMSTAG: 10:00 UHR - 12:00 UHR.
REIFE KAFFEEKIRSCHEN
Ab einem Alter von drei bis fünf Jahren werden die
ersten Kaffeekirschen ein- bis max. zweimal jährlich
während 10 bis 12 Wochen geerntet. Dies ist daher
zentral, weil die Früchte eines Strauches jeweils
unterschiedlich lange für ihre Reifung benötigen. Ein
Kaffeestrauch hat also gleichzeitig grüne, gelbe und rote
(reife) Kaffeekirschen. Der maximale Ernteertrag liegt
bei Sträuchern von 10- bis 20-jährig und beträgt pro
Ernte bis zu 600g, später sinkt er ab.
PICKING METHODE
Mittels Picking-Methode (von Hand) werden nur die
reifen Kirschen gepflückt, auf diese Weise wird eine
optimale Qualität garantiert. Da nicht alle Kirschen
gleichzeitig reif sind, erfolgt die Ernte in mehreren
Durchläufen. Die Picking-Methode wird hauptsächlich
für Arabica Kaffees angewendet.
STRIPPING METHODE
Die einfachere Methode ist die Stripping-Methode, die
häufig bei Robusta-Bohnen zum Einsatz kommt. Alle
Früchte werden unabhängig vom Reifegrad geerntet.
Das kann in einem Durchgang erfolgen, gegebenenfalls
sogar mit Maschinen. Da die Kaffeekirschen allerdings
bei unterschiedlichen Reifegraden gepflückt werden,
wird die Qualität des Kaffees dadurch deutlich
gemindert.
NASSSE AUFBEREITUNG
Bei der nachfolgenden Aufbereitung werden zur
Gewinnung des Rohkaffees Fruchthaut, Fruchtfleisch
(auch Pulpe genannt), das Pergamenthäutchen samt
seines Schleims sowie – soweit möglich – das
Silberhäutchen entfernt. Dies kann auf trockenem
Weg oder auch nass erreicht werden. Nass aufbereitete
Kaffees (hauptsächlich bei Arabica Bohnen) haben
einen feineren, klareren Geschmack, haben weniger
Körper, dafür aber mehr Säure als trocken aufbereitete
Kaffees. Benötigt werden 130-150 Liter klares
Quellwasser für ein Kilo marktfertigen Rohkaffee.
Die Kaffeekirschen werden zunächst vorgereinigt und
anschließend mit Wasser durch einen sogenannten
Pulper (Bild oben) gefördert. Der Pulper trennt das
Fruchtfleisch von den Bohnen.
TROCKENE AUFBEREITUNG
Bei der trockenen Aufbereitung werden die
Kaffeekirschen so lange getrocknet, bis die Bohnen im
Inneren der Kirsche trocken sind und ohne Rückstände
aus der Kirschhülle herausgeschält werden können.
Frisch gepflückte Kaffeekirschen haben einen
Wassergehalt von 50-60 %. Nach drei bis fünf Wochen
Trocknen, bleibt eine Restfeuchtigkeit von 12% übrig.
Der richtige Trockengrad erkennt man, wenn die in der
Kirsche enthaltenen Bohnen beim Schütteln rasseln.
Nur so kann die Hülle der Bohnen leicht entfernt
werden, ebenso die Fruchthaut, das Fruchtfleisch, die
Pergament- und die Silberhaut.
Trocken aufbereitete Kaffees schmecken meist
vollmundiger und würziger als nass aufbereitete.
DIE VEREDELUNG
Zur Geschmacksoptimierung werden die Kaffeebohnen
anschliessend geröstet. Allgemein versteht man unter
Rösten das trockene Erhitzen, üblicherweise unter
atmosphärischem Druck. Bereits bei 60°C beginnt der
Röstvorgang und endet in der Regel (je nach
Röstverfahren und erwünschtem Röstgrad) bei ca. 200-
250°C. Wir im La Columbiana verwenden die
schonende, langsame Trommelröstung mit einer
Rösttemperatur von 175°C bis max. 200°C. Der
Röstvorgang dauert bei uns zwischen 14 und knapp 20
Minuten.
Wie wird entkoffeiniert?
Im ganzem gibt es sechs verschiedene Verfahren das Koffein vom Kaffee zu
trennen. Von diesen sechs gibt es zwei relevante Entkoffeinierungsprozesse:
1. Direct Method
Hier werden die ungerösteten Bohnen zuerst für 30Min. in heissem Wasser (oder mittels Dampf) eingeweicht. Danach
werden die Bohnen für 10 Stunden in Dichlormethan oder Ethylacetat gespült. Das Lösungsmittel wird anschließend
abgegossen und Restbestände werden in einem weitere 10 Stunden andauernden Trocknungsschritt entfernt.
Die vollständige Entfernung des Lösungsmittels ist insbesondere bei Dichlormethan wichtig, da dieses unter dem Verdacht
steht, krebserregend zu sein. Kaffee, der mit Ethylacetat entkoffeiniert wurde, wird teilweise auch als natürlich
entkoffeinierter Kaffee bezeichnet, da Ethylacetat auch in verschiedenen Früchten und Gemüsen vorkommt. Die
Entkoffeinierung mit diesem Verfahren ist vergleichsweise preiswert.
2. Schweizer-Wasser-Prozess (SWP)
Bei diesem Verfahren werden in einem ersten Schritt die ungerösteten Bohnen solange mit heißem Wasser
behandelt bis das gesamte Koffein und andere feste Bestandteile herausgelöst sind. Die Bohnen dieses ersten
Verfahrensschrittes werden entsorgt. Das Wasser mit dem gelösten Koffein und anderen Kaffee-
Bestandteilen läuft anschließend durch einen Aktivkohlefilter, mit welchem die Koffeinmoleküle entfernt werden. Dem
nun koffeinfreien Wasser werden in einer ähnlichen Filterapparatur neue Kaffeebohnen zugegeben. Da das Wasser bereits
mit gelösten Kaffeebestandteilen angereichert ist, wird diesmal nur das Koffein gelöst und die anderen geschmacks-
bestimmenden Inhaltsstoffe der Kaffeebohnen bleiben erhalten. Der Prozess wird solange wiederholt, bis der gewünschte
Grad der Entkoffeinierung erreicht ist (meisstens 99,9% Koffein-frei). Die Bohnen werden anschließend getrocknet und
sollen so den größten Teil ihres Geschmackes und Aromas behalten, was unter Experten jedoch umstritten ist. Ein Nachteil
des Verfahrens sind die relativ hohen Kosten, da das mit der Aktivkohle gebundene Koffein nicht zurückgewonnen und
separat weiterverkauft werden kann. (Quelle: Wikipedia)
Sie können sich ein Bild von unserer Koffein-freien SWP Kaffeesorte machen, indem Sie ihn einfach bei uns an der Bar probieren
kommen. Wir rösten unsere Koffein-freien Kaffeebohnenschonend und langsam mit einer tieferen Rösttemperatur. Kurz vor
ende wird die Temperatur aber doch auf bis 195C° hochgedreht um eine Espresso Röstung* zu erhalten. Das Resultat
kann sich sehen lassen. Ein Koffein-freier Kaffee der nach all diesen Vorgängen fast keine Säure und wenig Bitterstoffe besitzt,
jedoch mit einem nussig-kräftigem Aroma den Gaumen harmonisch begeistert
Was ist ein Barista, was ist Latte Art?
Barista
Barista ist eine Berufsbezeichnung für jemanden, der in einer Espressobar bzw.
einem Café für die professionelle Zubereitung des Kaffees verantwortlich ist. Barista (m/w) ist
das italienische Wort für Barkeeper (Theker). Der Begriff wurde zunächst ins Englische
übernommen, wobei die Bedeutung sich leicht verschob. Während ein Barista in Italien alle
Arten von Getränken serviert, wird hiermit im englischen Sprachraum jemand bezeichnet, der –
vornehmlich in Coffee Shops – Getränke auf der Basis von Espresso fachgerecht zubereitet und
serviert. Mit dieser Bedeutung wurde der Begriff schließlich auch in den deutschen Wortschatz
übernommen. Für sein Tätigkeitsfeld benötigt ein Barista Kenntnisse in Bezug auf Kaffeesorten,
Kaffeeröstung, die Bedienung und Wartung der Espresso-Maschinen, das Aufschäumen von Milch
und vieles andere mehr. Diese Kenntnisse können in entsprechenden Kursen erworben werden.
Bild: Ein sehr gut gelungener Espresso mit einer Haselnussbrauner Créma sowie einem Tigermuster.
Kaffeemischung Bologna: Pulvermenge 9g. Brühtemperatur 88°C.
Auslaufzeit für 20ml - 23sec.
Latte Art.
Latte Art (von ital. latte, Milch und engl. art, Kunst) nennt man die Gestaltung der
Milchschaumoberfläche von Espresso-Getränken. Meist gestaltet die Latte Art ein Barista. Die
Latte Art wird entweder durch geschicktes Gießen der Milch erzeugt (durch Ausnutzen der
Strömungskraft des Milchschaumes beim Eingießen) oder durch die Benutzung von
Hilfsmitteln wie Schablonen, Schokoladensoßen und Stiften, teilweise auch durch eine Kombination
aus beiden Varianten. Die vielfahlt der Hilfsmittelns ist imens (siehe Bild). Besonders wichtig ist
dafür die passende Konsistenz und Dichte des Milchschaums und der Crema des Espressos.
Um optimale Ergebnisse zu erhalten darf die Milchtemperatur niemals höher als 68°C sein.
Ausserdem erhält die Milch bei einer minimalen überhitzung von schon 2°C einen eigenartigen
(verbrennter Karamell) Geschmack.
Für einen schönen Espresso oder Cappuccino braucht es eine Siebträger Maschine, frisch geröstete
Kaffeebohnen und eine gute Mühle. Für den perfekten Geschmack und all deren einzelnen Noten
sind Kaffeebohnen in hoher Qualität ein muss. La Columbiana bietet für alle Kaffeeliebhaber 13
verschiedene Arabica Blends (ein Blend mit 20% Robusta) von bis zu 11 Ländern, sowie 5 Singles in
Hoher Qualität an. Alle Kaffeebohnen werden von uns an vier Tagen der Woche, jeweils Morgens ab 10 Uhr
frisch geröstet. Die Rösterei ist offen für alle, kommen Sie uns jederzeit besuchen. Wir freuen uns sehr auf Sie.
Das “Coffee Flavour Wheel”
Haben Sie das gewusst? Der Kaffee enthaltet mehr als 800 Aromen und ist
somit eines der aromareichsten Nahrungs- und Genussmittel.
Der Geschmack wird, wie beim Wein von Sorte, Anbaugebiet, Lage und Aufberetung beeinflusst.
Um die unterschiedlichen geschmacklichen Ausprägungen besser einordnen zu können, arbeiten
Kaffee-Experten in aller Welt mit einem sogenannten “Coffee Flavour Wheel”, das die SCAA
(Specialty Coffee Association of America) 1997 entwickelt hat. Das Flavor-Wheel führt in seinem
Geschmacksbereich die vier erwähnten Grundrichtungen auf und unterteilt diese weiter in
Bezeichnungen wie „säuerlich“, „weinig“, „sanft“, „stechend“ usw., um nochmals vertieft mit „herb“,
„spritzig“, „würzig“, „weich“, „neutral“, „beißend“, „medizinisch“ usw. fortzusetzen. Bei den Aromen
beginnt es mit einer Dreifachunterteilung von „enzymatisch“, „Pyrolyse“ und „Röstaroma“ bzw.
„helle Röstung“, „mittlere Röstung“ und „dunkle Röstung“ in einer anderen Übertragung aus dem
amerikanischen Original. Es folgen Aromentypisierungen wie „blumig“, „fruchtig“, „nussig“,
„schokoladig“, „harzig“ usw. Am Außenrand des Rades schließen weiter aufgespaltene
Aromendefinitionen die Erfassung ab, z. B.: „floral“, „duftend“, „beerenartig“, „honigartig“,
„kakaoartig“, aber auch „medizinisch“, „wärmend“, „rauchig“.
Doch, wie viel Geschmack steckt im Kaffee?
Der typische Geschmack von Kaffee ist allgemein
bekannt und bleibt auch in den vielfältigen Sorten als Grundbasis erhalten. Einen bestimmten für
den Geschmack zuständigen Baustein gibt es allerdings nicht. Beim charakteristischen Kaffee-
geschmack handelt es sich um ein Zusammenspiel Hunderter verschiedener Aromen. Insbesondere
hochwertiger Kaffee mit schonenden Herstellungsprozessen zeigt ein abwechslungsreiches, weites
Aromenspektrum. Beginnen tut dies schon bei der Kaffeesorte. Arabica-Bohnen besitzen einen milden,
leicht säuerlichen und fein ausbalancierten Geschmack, während Robusta-Bohnen stärker und leicht
bitter schmecken. In einer gelungenen Mischung verbinden beide Sorten ihre jeweiligen spezifischen
Schwerpunkte optimal. Zum Beispiel empfinden einige Kaffeetrinker die ausgeprägtere Säurenote bei
Kaffeesorten mit hohem Arabica-Anteil als angenehm spritzige Basis, während anderen genau
dies weniger gefällt. Sie bevorzugen Sorten mit höherem Robusta-Anteil, also die typisch Erdigen sowie
Holzigen Noten.
Die Aromaentwicklung setzt bereits beim Anbau des Kaffees ein. Hier lässt sich erneut die bereits
angesprochene Parallele zum Wein ziehen. Auch beim Kaffee spielen die Bodenbeschaffenheit sowie
das Wetter mit Temperatur, Sonneneinstrahlung und Niederschlagsmenge entscheidende Rollen in der
Ausbildung der Kaffeearomen. Wie beim Wein bringt auch hier jedes Jahr seine eigene Kaffeequalität hervor.
Weiter geht es mit der Ernte der Kaffeekirschen. Plantagenbesitzer mit dem Ziel, hochwertigen Kaffee zu erzeugen,
geben den Kaffeekirschen Zeit zum Reifen und ernten sie erst, wenn sie rot sind. Bis dahin haben die Früchte
ausreichend Zeit, Aromen zu bilden. Weil nicht alle Kaffeekirschen am Strauch gleichzeitig reifen
(siehe Bild rechts), erfolgen mehrere Durchgänge. Hinzu kommt: Je höher und damit kühler ein Kaffeeanbaugebiet
liegt, desto langsamer wachsen die Kaffeekirschen und umso intensivere Aromen entstehen.
Eine schonende Weiterverarbeitung hilft, die kostbaren und flüchtigen Kaffeearomen zu bewahren. Ebenso achtsam
müssen Transport und Lagerung ablaufen. Beim Kaffeerösten liegt alle Verantwortung beim Röstmeister. Er setzt nicht
nur den Röstungsprozess in Gang, sondern erkennt auch genau den Moment, in dem er den Röstvorgang beenden
muss. Eine gekonnte Röstung entfaltet das ganze Potenzial der Kaffeearomen und fördert die Bekömmlichkeit des
Genussmittels.
Sonntag, 06. Oktober bis und mit Montag, 14. Oktober
Geschlossen.